An dem Katastrophenschutzeinsatz nach dem Hochwasser im Juli 2021 im Westen Deutschlands durch Einheiten aus ganz Schleswig-Holstein beteiligen sich auch
Feuerwehrleute aus Börnsen. Sie besetzen ein Löschgruppenfahrzeug zusammen mit zwei Kameraden der Feuerwehr Geesthacht. Das Kontingent des Landes bestand im ersten Schritt aus knapp 700
Einsatzkräften mit 200 Fahrzeugen.
Am Dienstag waren die Fahrzeuge zunächst von Elmenhorst aus nach Neumünster zu einem Sammelplatz ausgerückt. Von dort aus ging es in mehreren Kolonnen mit jeweils
gut 30 Fahrzeugen nach Rheinland-Pfalz. Entfernung: um und bei 600 Kilometer. War zunächst der Nürburgring als Ziel geplant, änderte sich dies auf der Anfahrt. Es wurde ein Sportpark in der
Gemeinde Windhagen an der A 3 angesteuert. Hier schlugen die Einsatzkräfte der Feuerwehren, des THW und der Hilfsorganisationen am Mittwochmorgen ihr Basislager auf.
Von hieraus fuhren wir in den nächsten Tagen unterschiedliche Einsatzorte an.
Am ersten Einsatztag stellten wir in Bad Neuenahr den Brandschutz, sowie die Technische Hilfe am eingerichteten Flugplatz für diverse Hubschraubereinheiten. Im
gesamten von der Katastrophe betroffenen Gebiet waren zeitgleich bis zu 35 Hubschrauber im Einsatz, die Be- und Entladen bzw. Betankt werden mussten.
In den Folgetagen waren wir mit anderen Einheiten im Bad Neuenahr-Ahrweiler eingesetzt.
Dort wurden unter anderem mehrere Tiefgaragen geräumt, vereinzelt Fahrzeuge aus Schlamm bzw. Geröll geborgen und noch Wasser aus tief gelegenen Bereichen und
Gebäuden abgepumpt.
Hier zeigte sich eine gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Organisationen,
So hat das THW zusammen mit einer gemischten Gruppe aus Feuerwehr Börnsen, Dassendorf und Geesthacht eine Schule geräumt. Dort musste aus einem Keller noch Wasser
abgepumpt, sowie diverse Geräte und Schulzubehör aus dem Keller geräumt werden.
Zeitgleich haben eine Vielzahl von diverse Eltern und freiwilligen Helfer das EG der Schule leergeräumt. Hier, an einer Stelle von der das Flüsschen Ahr nicht zu
sehen war, stand das Wasser über 1,5 m hoch in den Räumen.
Nach 5 Tagen kräftezehrender Arbeit würden wir am Sonntag durch eine weitere Einheit aus
Schleswig-Holstein abgelöst. Auch zu dieser Einheit gehörten Feuerwehren aus dem Herzogtum Lauenburg.
Am Sonntag, den 8. August folgte nach einer langen einsatzlosen Zeit ein unerwartet zeitaufwändiger Einsatz mit über 4,5 Stunden Dauer. Bei dem Einsatzstichwort
„Baum auf Straße“ denkt jeder daran, dass er zum Kuchen wieder rechtzeitig zurück ist, wenn er kurz nach dem Frühstück zum Einsatz eilt.
Es waren im Bereich der Tankstelle an der Lauenburger Landstraße zwei mächtige Bäume auf die Straße gefallen.
Glücklicherweise ist keine Person zu Schaden gekommen, der Autoverkehr könnte noch rechtzeitig anhalten.
Wie sich vor Ort herausstellte, handelte es sich bei dem Baum um sogenannte Zwiesel. Dahinter verbirgt sich ein Baum, bei dem aus einem Stamm mindestens zwei
„Bäume“ hervorwachsen.
In unserem Fall waren es sogar vier Bäume, zwei waren schon um gestützt und so galt es die zwei übrigen gesichert zu fällen. Eine nicht alltägliche Aufgabe. Vor
allem, weil die Bäume eine Höhe von ca. 30-35m hatten.
Bei diesen Arbeiten unterstützte uns auch die örtliche Tischlerei Frahm, mit einem Trecker und Fachwissen.
So konnte nach stundenlanger Sperrung die Lauenburger Landstraße für den Verkehr ohne weitere Gefahr freigegeben werden.
Die Feuerwehr Börnsen hat das Land Mecklenburg-Vorpommern bei der Bekämpfung des Waldbrandes in Lübtheen im Rahmen der 5. Feuerwehrbereitschaft unterstützt.
Die Feuerwehr Börnsen wurde am 02.07.2019 um 7:15 Uhr im Rahmen der 5. Feuerwehrbereitschaft des Kreises Herzogtum Launeburg alarmiert. Dabei sprang die Feuerwehr Börnsen für die Feuerwehr Schiphorst ein, deren Fahrzeug gerade in der Wekstatt war.
Die 5. Feuerwehrbereitschaft hat sich daraufhin auf dem Bereitstellungsplatz in Gudow gesammelt. Von dort aus sind wir in einer Kolonne nach Lübtheen gefahren, wo wir am Sammelplatz auf die Einteilung auf einen Brandabschnitt gewartet haben.
Der Waldbrand in Lübtheen war kein gewöhnlicher Waldbrand. Das Feuer wütete auf dem Gelände des ehmaligen Truppenübungsplatzes Lübtheen. Dieses Gebiet ist hochgradig mit Munition aus beiden Weltkriegen belastet. Im 2. Weltkrieg war dort das Munitionsdepot der Marine, welches nach dem Krieg von den "Sowjets" nur unzureichend gesprengt wurde. Das führte zur Verteilung der Monition auf dem gesamten Sperrgebiet. Deswegen ist ein Betreten des Sperrgebietes außerhalb der Wege unmöglich, da eine zu große Gefahr durch die Munitionsreste im Boden besteht. Dies wurde im Laufe der Brandbekämpfung durch ständige Explosionen aus dem Wald, die durch das Feuer ausgelößt wurden, auch immer wieder unterstrichen.
Deswegen konnte keine direkte Brandbekämpfung erfolgen. Die Einzige Möglichkeit war das Einkesseln und Außhungern des Feuers durch Bildung von Brandriegeln entlang der sicheren Wege und das Löschen aus der Luft via Hubschrauber.
Wir wurden zuerst in der Nähe von Alt-Jabel eingesetzt, wo wir das übergreifen der Flammen auf die Ortschaft verhindern sollten. Das Feuer war dort in der Nacht zuvor schon bis auf 50m herangekommen. Unsere Aufgabe war es zusammen mit den Wasserwerfern der Bundespolizei diesen Brandriegel zu Wässern um ein Wiederaufflammen zu vehindern.
Im Laufe des Abends wurden wir an einem anderen Brandriegel eingesetzt. Dort sollten wir ein Übergreifen der Flammen auf ein bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht brennenden Teil des Waldes verhindern. Die große Schwierigkeit an diesem Brandabschnitt war der lange Anfahrtsweg von der Wasserentnahmestelle zum Brandriegel. Für jede Tour mussten wir circa 5 Kilometer Waldweg zurücklegen, welcher mit jeder Stunde durch das schwere Gerät schlechter wurde. Dies hat Mensch und Material in den folgenden 24 Stunden einiges abverlangt.
Untergebracht wurden wir in dem Waldbad von Alt-Jabel, wo das DLRG Lauenburg einen Verpflegungposten mit einer Rastmöglichkeit für uns aufgebaut hatte.
Nach 36 Stunden Einsatz wurden wir am Mitwoch Abend von einer Kreisfeuerwehrbereitschaft aus Storman abgelöst.
Der NDR hat übrigens eine Reportage über den Waldbrand in Lübtheen veröffentlicht:
https://www.youtube.com/watch?v=e3lsenMcsns